Kundaliniyoga
achtsame Bewegung
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Kundalini Yoga wurde am Ende der 60er Jahre durch Yogi Bhajan aus Nord Indien in den Westen gebracht und ist ein Raj Yoga. Es ist verwandt mit anderen Yogaformen wie Hatha Yoga, nur ist es in vielen Übungen dynamischer, gerade weil es sich stark auf das Spüren der eigenen Lebensenergie richtet.
Der Atem hat einen zentralen Stellenwert und wird praktisch während allen Übungen bewusst geführt. Auch Meditation, in sehr vielen Variationen, wird bei jeder Übungsreihe als vertiefende Achtsamkeitsschulung und Fortsetzung der Körperübungen auf anderer Ebene praktiziert.
Die Übungen steigern Wohlbefinden und Ausgeglichenheit, stärken Nerven-, Drüsen- und Immunsystem, wirken reinigend und aktivieren die Selbstheilungskräfte. Der / die Übende lernt die Fähigkeit, das innere Wechselspiel zwischen Körper, Geist und Seele zu durchschauen. Dadurch erhalten wir die Möglichkeit, uns von äußeren Einflüssen unabhängiger zu machen und besser zu uns selber zu stehen. Selbstvertrauen und Erfolg sind das Ergebnis. Darüber hinaus ermöglicht das regelmäßige Üben von Kundalini Yoga dem Geist tiefere Einsichten und Bewusstsein in die eigenen Lebenszusammenhänge. Damit unterstützen Yoga und Meditation den Weg zur Selbstverwirklichung und zu mehr persönlicher Freiheit.
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Jede Kundalini Yoga Übung hat drei Ebenen:
1. Asana, die Körperhaltung
2. Pranayama, die Atemführung
3. Dhyan, die Meditation
1. Asana, die Körperhaltung.
Es gibt im Kundalini Yoga ungefähr 50 Basishaltungen, von denen tausende Haltungen und Bewegungen abgeleitet werden. Alle bekannten Haltungen des Yoga wie Pflug,Dreieck, Kobra, Bogen, Brücke usw. sind dabei. Extreme Dehnübungen sowie Kopfstand kommen nicht vor. Neben einer korrekten, konzentrierten Ausführung der Übungen und einer allmählichen Steigerung der Flexibilität, geht es vor allem um eine natürliche und lebendige Dynamik des Körpers und um ein waches Körperbewusstsein.
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2. Pranayama, die Atemführung.
Wie wir atmen, hat auf einer sehr fundamentalen Ebene mit unserer Lebenskraft und unserem Lebensgefühl zu tun. Deshalb wird das richtige und intensive Atmen im Unterricht so wichtig genommen. Viele Menschen spüren die große Veränderung, wenn sie ihren unvollständigen und oberflächlichen Atem korrigieren. Oder wenn sie das sogenannte „paradoxe Atmen“ umstellen: schätzungsweise 40% aller Menschen zieht (unbewusst) beim Einatmen den Bauch ein und macht damit das eigene Zwerchfell unbeweglich, anstatt den Bauch nach vorne zu drücken und dem Zwerchfell Raum zu lassen zum Einatmen. Die zwei wichtigsten Atemformen im Kundalini Yoga sind langer tiefer Atem und Feueratem.
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3. Dhyan, die Meditation.
Meditation ist ein integraler Bestandteil aus der Einsicht heraus, dass wir uns und unseren Körper nie entspannen können, wenn unser Geist mit seinem immerwährenden inneren „Radioprogramm“ aus Sorgen, Plänen und Assoziationen normal weitermacht. Die Gedanken können aber nicht auf Befehl angehalten und in Leerlauf gesetzt werden (bitte ausprobieren!).
Deshalb entspannen wir den Geist, indem wir ihn auf bestimmte Punkte oder Wörter konzentrieren, die zudem eine hilfreiche energetische Wirkung haben. Solche Punkte sind z. B. der Punkt zwischen den Augenbrauen, der Scheitelpunkt, der Nabelpunkt usw.
Die Konzentrationswörter werden Mantra genannt. „Man“ bedeutet Geist, „Tra“
Projektion und werden in allen Kundalini Yoga Klassen gebraucht:
Was tun und was nicht?
Am Besten sollte man zwei Stunden vor den Yogaübungen nichts mehr essen. Trinken ist kein Problem. Im Gegenteil, es ist gut vor, nach und sogar während des Unterrichts Wasser zu trinken, um die inneren Reinigungsprozesse, die das Yoga in Gang bringt, zu unterstützen.